Heute geht es auf der eTourEurope zwischen Schwarzwald und Vogesen durch die Rheinebene.
Es ist schönstes Frühlingswetter, die Landschaft ist toll und die Laune im Team am Muttertag ist hervorragend. Unterwegs überholt uns eine Kolonne Uralt-Käfer und Karmann-Ghiha – noch mit Verbrennungsmotor. Unser heutiger Etappenstopp ist in Stutzheim-Offenheim. Ein kleines Städtchen im Elsass in der Nähe von Straßburg. Man könnte abschätzig sagen „ein Kaff mitten im Nirgendwo“. Aber hier steppt der Bär und scheinbar das ganze Dorf ist auf den Beinen. Die umliegenden Händler, von Tesla über BMW bis Renault stellen aus, was sie elektrisches haben. Angucken, anfassen und reinsetzen ist ausdrücklich erlaubt, auch beim BMW i8.
Die Stromversorgung zum Laden der eTourEurope Teamfahrzeuge ist perfekt. Vom Trafohäuschen kommen vier mal 128 Kilowatt. Der Chef des lokalen Energieversorgers ist persönlich vor Ort und der Gemeinderat ist vollzählig anwesend. Daneben einige Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden und der Landrat. Der Elektromobilitäts-Fahrerverein hat ganze Arbeit geleistet und beeindruckt die Mitbürger sichtbar. Hier wird noch gerne Deutsch gesprochen und wir kommen leicht mit den Menschen in Kontakt. Ansprachen des Bürgermeisters und unseres Teams wie bei einer gut laufenden Städtepartnerschaft.
Dann geht es weiter nach Luxemburg. Um anzukommen müssen wir noch eine Ladesäule bei Saarbrücken finden. Mit Rast- oder Autohöfen muss man, wie im Rest von Deutschland, auch im Saarland nicht rechnen. Aber wir finden eine offene und kostenlose Ladesäule bei den Stadtwerken Saarbrücken, ganz in der Nähe der Saar. So können wir bei allerschönstem Frühlingswetter auf den Uferwiesen liegen und Schäfchenwolken zählen, während ZOE mit 22 Kilowatt im Nu wieder volllädt. Aber wir liegen nicht nur faul in der Sonne, sondern machen Selfies und andere moderne Dinge. Vor allem aber genießen wir diese Art des „Slow-Traveling“. Gemütlich fahren, schöne Pausen, tolle Landschaft. Für Autofahrer ein ganz neues Erlebnis.
Wir haben etwas zu viel Strom für die restliche Strecke geladen und gleich das Gefühl: da können wir es ja mal krachen lassen. Also raus aus Saarbrücken und auf Richtung Luxemburg. Auf der Autobahn dann Tempo 130 solange es geht. Nun, was wir nicht berücksichtigen: nach Saarbrücken kommen dann bald ganz hübsche Hügelketten. Nachdem wir unsere ZOE mit der „Hochgeschwindigkeit“ schon mal etwas zur Ader gelassen haben, tun die Berge nun ihr übriges. Die Restreichweite schmilzt wie Eis in der Sonne und fast hätten wir gar nicht gemerkt, was da los ist. So bekam ZOE ein striktes Sparprogramm verordnet, damit wir uns nicht nochmal einen Ladehalt suchen mussten und wertvolle Zeit verlieren.
Gegen 18 Uhr kamen wir in Luxemburg an. Großer Parkplatz – der Empfang ist aber eher „kleiner Bahnhof“. Die meisten Besucher kommen aus Deutschland, weil sie im Internet von der eTourEurope gelesen haben. In Luxemburg selbst ist die „Elektro-Begeisterung“ offensichtlich noch nicht so richtig angekommen und wir denken etwas wehmütig an den herzlichen Empfang am Morgen im Elsass zurück. Morgen geht es weiter nach Paris. Wir sind schon gespannt, was uns dort erwartet.