#31 – Auf großer Reise mit dem Nissan Leaf 2

Der Nissan Leaf 2 (Bild: © Jana Höffner).

In unserem zweiten „Cockpitcast“ melden sich Jérôme und Jana aus dem neuen Nissan Leaf, mit dem sie zu den Kollegen von Cleanelectric nach Fahrenzhausen bei München fahren.

Es wurde schon viel geschrieben über den neuen Nissan Leaf. Jana hat von Nissan für zwei Wochen ein Testfahrzeug zur Verfügung gestellt bekommen. Gemeinsam mit Jérôme zieht sie auf der Fahrt von Stuttgart nach München ein Fazit. Und der neue Nissan Leaf ist ein fantastisches Auto – eigentlich, aber dazu später mehr.

Seine Ausstattung kann sich sehen lassen. Gegen Aufpreis gibt es den sogenannten ProPilot der eine Abstandstempomaten mit einem Spurhalteassistenten verbindet. Wer noch ein bisschen drauflegt, kann den neuen Nissan Leaf sogar selbst einparken lassen. Seine 40 Kilowattstunden-Batterie reichen im Alltag locker für 180 bis 250 Kilometer. Das Design ist deutlich gefälliger und er bietet im Innenraum etwas mehr Platz. Trotz der hohen Ladekante bietet der Kofferrauch auch Platz für das Gepäck mehrerer Insassen. Also das perfekte Auto für die Familie? Fast, denn Nissan hat dem neuen Leaf einen Hasenfuß eingebaut.

Seine große Batterie wird ihm nämlich zum Verhängnis, wenn es auf lange Strecken geht. Klingt zunächst einmal paradox, ist es aber nicht. Von „Rapidgate“ haben die meisten sicher schon gehört. Die große Batterie hat nämlich einen entscheidenden Konstruktionsfehler. Sie verfügt über keinerlei Klimatisierung oder auch nur Lüftung.

Warum machen die das?

Beim Laden an der Schnellladesäule mit CHAdeMO heizt sich das dicht gepackte Akkupaket schnell auf und erreicht schon mal über 52 Grad Ceclius. Wenn es draußen nicht gerade 35 Grad hat, ist das ganze beim ersten Schnellladen kein Problem. Doch wer dann am nächsten Ladestopp an die CHAdeMO-Ladesäule fährt, erlebt eine böse Überraschung. Statt der rechnerisch knapp 44 Kilowatt Ladeleistung kommen plötzlich in der Batterie nur noch 30, 20 oder gar nur 15 Kilowatt an.

Weil die Batterie zu heiß ist drosselt der Nissan Leaf die Ladeleistung. Der eigentlich kurze Ladestopp kann so schnell zwei Stunden oder mehr dauern. Die Argumentation der Hersteller, dass die Kunden ja sowieso keine weiteren Strecken mit einem Elektroauto fahren, lassen Jana und Jérôme nicht gelten. Denn inzwischen ist die Ladeinfrastruktur so gut ausgebaut, dass man problemlos in Westeuropa fast jedes Ziel erreichen kann.

Und die zahlreichen Gespräche mit Elektromobilisten zeigen, dass beim Elektroauto der Appetit beim Essen kommt. Nur wenige steigen freiwillig zurück in den Verbrenner, wenn es auf die Langstrecke geht. Dafür ist das elektrische Fahren einfach zu komfortabel. Und der Nissan Leaf ist ob seiner Größe und Ausstattung eigentlich ein Auto, das zum Reisen einlädt.

Empfehlung mit Einschränkungen

Auch weil der Nissan Leaf mindestens knapp 32.000 Euro kostet. Fully loaded kommt er auf etwa 39.000 Euro. Wer so viel Geld für ein Auto ausgibt, will nicht ein zweites rumstehen haben. Aber ist der Nissan Leaf damit ein schlechtes Auto? Keineswegs! Denn ansonsten stimmt eigentlich alles am Leaf und es gibt sicher Menschen, die gar nicht in Verlegenheit kommen, so weite Strecken zu fahren, um unterwegs zwei oder Schnellladungen machen zu müssen.

Am Ende ist es wie immer bei einem Auto, vor allem eine individuelle Entscheidung. Wer mit den Einschränkungen der Batterie kein Problem hat, der kann beim Nissan Leaf eigentlich wenig falsch machen. Interessant ist das Auto sicher auch für Flotten – etwa im Fahrschul- oder Taxibetrieb, denn im Font bietet der Leaf auch für Erwachsene Menschen ausreichend Platz.

Ja was steht denn da?

Der Nissan Leaf ist aber nicht das einzige Thema der Sendung. Jérôme musste seinen Tesla nach einem Rendezvous mit einer Leitplanke eine Woche ZOE fahren und berichten von seinen persönlichen Erfahrungen mit der kleinen Französin.

Jana hatte eine besondere Begegnung an einer Ladesäulein bayerischen Friedberg bei Augsburg. Ein vermeintlichen Ladesäulenzuparker entpuppte sich als schwer getartner Porsche Taycan aka Mission E. Sie nutzte die Gelegenheit eine Nahaufnahme vom fahrenen Porsche Taycan zu machen. Der Clip ging darauf im Netz ein bisschen viral und selbst amerikanische Blogs haben darüber berichtet. Außerdem widmen sich die beiden noch ein bisschen dem Hörerfeedback.

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